IGNAZ-GÜNTHER-GYMNASIUM ROSENHEIM

MENSA

Die neue Mensa am IGG ist ein Gebäude für die Ganztagsbetreuung der Schüler.

Die Nachmittagsgruppen sollen das Haus miteinander bewohnen, es ist ein Punkt außerhalb des normalen Unterrichtsgeschehens, auch ein Rückzugsort für die Erholung und Entspannung.

Unbeschwert und heiter soll es sein, das neue Haus, transparent, einladend und kommunikativ. Ein Ort an dem man vielleicht ganz gerne ein paar Stunden länger in der Schule bleibt, weil man sich dort zu Hause fühlt. Die Architektur des Gebäudes unterstreicht diese andere Nutzung, setzt einen Kontrapunkt zu den ehrwürdigen klassizistischen Altbauten.

Die Entwicklung des Gebäudekonzeptes wurde von folgenden Faktoren beeinflußt:

1. Der Standort

Der Park mit seinen schönen alten Bäumen bestimmt ganz wesentlich das Gebäudekonzept und prägt die Atmosphäre des Speisesaales und der darüber liegenden Räume, große Glasflächen holen die Bäume quasi ins Haus hinein.

Der alte Baumbestand wurde nicht angetastet, das Gebäude steht als Holzpavillon im Park, von allen Räumen aus gibt es einen direkten Ausgang ins Freie.

Die umlaufende Terrasse mit ihren Holzdecks lädt zum Sonnenbaden ein.

2. Konstruktion

Da die Stadt Rosenheim als „Holzstadt“ innovative Projekte in Holzbauweise fördert, wurde das Gebäude als Holzbau konstruiert und präsentiert sich auch außen und innen als Holzbau

3. Gebäudestruktur und Nutzungen

Das Gebäude ist auf einem Quadratraster von 3.75 x 3.75 m aufgebaut.

Der quadratische Grundriss und die Zweigeschossigkeit machen das Gebäude sehr kompakt, es wird möglichst wenig Grundstücksfläche überbaut.

Das Konzept der Anordnung der Räume um eine zentrale Halle fördert soziale Kontakte und Kommunikation. Im Erdgeschoß sind die lärmintensiveren Nutzungen Speiseraum, Küche und Aufenthaltsraum sowie die Toiletten, ein Requisitenlager und der Heiz- und Hausanschlußraum untergebracht. Speiseraum und Aufenthaltsraum erhalten direkte Ausgänge zum Park.

Im Obergeschoß sind die ruhigeren Nutzungen, Hausaufgaben-, Nachhilfe- und Silentiumräume untergebracht. Die Musik-Übungsräume werden durch einen vorgelagerten Flur schalltechnisch von den übrigen Räumen getrennt um eine Beeinträchtigung der Arbeitsräume auszuschließen. Für alle Räume im Obergeschoß besteht ein zweiter Fluchtweg direkt in den Park über den umlaufenden Balkon und die Außentreppe. Der Balkon dient zudem der Wartung und Reinigung der Fassadenflächen. Das Gebäude ist komplett barrierefrei

4. Farb- und Materialkonzept :

Assoziationen:
ein Holzbau im Park, Farbspektrum grün, braun, Blätterdach, Lichtreflexe, Farbtupfer

Außenhaut:
Holz-Glasfassaden, geschlossene Bereiche Holzschalung im Farbton korrespondierend mit den Baumstämmen

Innenwände:
Holzständerwände weiß beplankt, in Teilbereichen verschalt wie die Außenfassaden mit grünen Glasstreifen

Decken:
Gipskartondecken mit Streulochung = Blätterdach

Fußbodenbeläge:
Im Erdgeschoß Terrazzo, gesprenkelt = Kies,im Obergeschoß grünes Linoleum

Dach:
flach geneigtes Grasdach: die Substrat- und Vegetationsschicht auf dem Dach ist im Sommer ein sehr guter Wärmeschutz und wirkt gerade bei einem Holzbau mit geringerer Speichermasse im Vergleich zum Massivbau ausgleichend und beugt sommerlicher Überhitzung vor. Der Blick fällt von den höheren Altbauten auf die alpine Vegetation der begrünten Dächer der Mensa.